Jan
Dirksen @
IDEEN 1
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Fotos: Christiane Bruckmann
1.
Ameisenarbeiterhotel
In der tschechischen Exklave im Hamburger Hafen befindet sich auf einer Waschbeton-Transformatorstation
das Ameisenhotel »Pramen Labe« (Elbquelle). Dort wohnen während
der HAFENSAFARI tschechische Arbeiterameisen, die aus dem 1000 Kilometer flussaufwärts
gelegenen Riesengebirge nach Hamburg gereist sind, um dort zu arbeiten.
Gerne hätten sie den Weg auf dem Fluss in einer Flaschenpost zurückgelegt,
sind dann aber doch im Auto mitgefahren, da die Zeit zu knapp war.
Hamburg ist Tschechiens wichtigster Seehafen.
3.
Seeräuberrennen
An der stark befahrenen Straße »Am Saalehafen« verläuft
eine lange Flutschutzmauer, die stark an die Tribüne einer Rennstrecke
erinnert.
An den Laternenmasten davor sind elf Seeräuberköpfe aufgehängt
Verkehrsschildern nicht unähnlich. Angeblich lief Störtebecker
vor ca. 600 Jahren, nach seiner Enthauptung im Hamburger Hafen, an elf seiner
Weggefährten vorbei. Nach dem elften stellte ihm der Henker ein Bein.
2.
Archäologische Schicht
S-Bahnstation Veddel Durchgang Richtung Hafen
eine Restgrünfläche zwischen den Bahnbrücken. Zwischen weggeworfenen
Bierdosen steht die Reproduktion eines alten Transistorradios.
Nähert man sich der Attrappe, spielt das Radio die Durchsage: »Für
die Spätschicht im Hamburger Hafen werden auf dem Kleinen Grasbrook noch
sechzig Arbeiter zum Entladen von Waren gesucht.« Originalaufnahmen sind
nicht mehr existent. Die abgespielte Durchsage ist eine Reproduktion mit synthetischer
Stimme und englischem Akzent.
Viele Besucher der Hafensafari könnten sich noch an diese Aufrufe (bis in die achtziger Jahre) im Rundfunk,
immer nach den Nachrichten, erinnern.


Fotos: Christiane Bruckmann


Fotos: Jan Dirksen, Rolf Kellner