Peter Birke @, Bianka Buchen @

ETWAS, DAS VIELLEICHT VERSCHWINDET
Ein dunkles Kapitel verbindet den Hamburger Hafen mit dem spanischen
Bürgerkrieg: 1937 lieferten die Nationalsozialisten von hier aus den
faschistischen Truppen um General Franco Waffen und Munition. Einige
Hafenarbeiter sammelten Informationen über Zeit und Ort der Lieferungen und gaben diese an die spanische Linke weiter. Doch die Gruppe wurde zerschlagen und einige Mitglieder von den Nazis ermordet.

Die Geschichte des Widerstands wird oft in Form der Tragödie erzählt, mit Helden, Schurken, Opfern. Neben dem dramatischen Effekt hat dies mit dem Bedürfnis zu tun, der Vergangenheit einen Ort zuzuweisen, um sie liegen lassen und vergessen zu können. Dieses Arbeit zeigt die Unsicherheit, Angst und Zwielicht, mit dem der Widerstand konfrontiert war. Seine Träger sollen nicht zu unglücklichen Gespenstern gemacht werden, die in der Welt von heute keinen Platz finden.

Etwas, das vielleicht verschwindet: Aufschrift an einem Garagentor der Werft von Helsingör, die dem Schloss gegenüber liegt, in dem Hamlets Vater durch William Shakespears gleichnamiges Drama spukte.


Foto: Bianka Buchen