FILZBRUCH
im Zusammenhang mit Arbeiten von Harald Finke & Irmgard Gottschlich
Llaura Sünner
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Der alte Anleger Neuhof wird schon seit 1981 von keiner Fähre mehr angesteuert. Das Pflaster am Boden ist aufgebrochen, auf den Steinen wächst Moos, Weiden biegen sich tief über die Kaimauern.
Dazwischen, zunächst als Fremdkörper kaum erkennbar, liegen architektonische Fragmente anderer Epochen. Säulen- und Bogensegmente fügen sich wie Mimikri in die verwunschene Kulisse ein. Bei Flut werden sie vom Wasser überspült, bei Ebbe vom Wind getrocknet. Angeschwemmter Unrat hängt sich an sie und die Äste der Weiden lassen hier und da ein Blatt an ihnen kleben. Die Ruinenteile »leiden« in den drei Wochen der Hafensafari, denn sie sind aus Filz montiert.